Forschung

Umweltverhalten und Planung


In der Forschung analysiert unsere Arbeitsgruppe die Determinanten umweltfreundlichen Verhaltens in der Landnutzung und räumlichen Planung. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Interdependenz der natürlichen, sozialen und gebauten Umwelt und dem resultierenden Entscheidungsverhalten. Aufbauend auf dem Verständnis der relevanten Wechselbeziehungen untersuchen wir institutionelle Rahmenbedingungen, die vermögen, den Schutz und die Schaffung von ökologisch und sozial nachhaltigen Lebensräume für Mensch und Natur zu fördern.

Dabei wird einerseits die verhaltenswissenschaftliche Wirkung klassischer Steuerungsmaßnahmen empirisch untersucht. Reagieren Menschen tatsächlich wie angenommen oder treten unerwartete Reaktionen wie z.B. Reaktanz oder Non-Compliance auf?

In der politischen Praxis sind zahlreiche Beispiele für solche Zielverfehlungen zu finden: etwa die Nichteinhaltung gesetzlicher Vorschriften, die Wirkungslosigkeit finanzieller Anreize im Bereich der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, oder die Reaktanz gegen neue Raumordnungsverfahren.

Durch ein verbessertes Verständnis der Handlungsmotive relevanter Akteur:innen können die Steuerungsmaßnahmen modifiziert und durch verhaltensorientierte Maßnahmen (z.B. nudges, boosts) komplementiert werden. Dieses Vorgehen schafft Akzeptanz gegenüber notwendiger Veränderung und verbessert die Wirksamkeit von Planungs- und Politikmaßnahmen.

Beispielhafte Fragen:

  • Wie kann Biodiversitätsschutz in der Landwirtschaft und im urbanen Raum gestärkt werden? Welche Rahmenbedingungen sind dafür erforderlich?
  • Wie beeinflussen Beteiligungsmöglichkeiten das individuelle und kollektive Verhalten?
  • Wie muss Partizipation ausgestaltet sein, um kollektives Handeln zur Nachhaltigkeit effektiv zu fördern?
  • Wie können die Interessen zukünftiger Generationen stärker in heutigen Planungsentscheidungen Berücksichtigung finden?
  • Wie prägen unterschiedliche Lebensräume das individuelle Naturverständnis und Entscheidungsverhalten?
  • Wie kommen wir ins konstruktive Handeln für den Natur- und Klimaschutz? Optimismus versus Schwarzmalerei