Koordination in der Raumplanung

Leitung:  Prof. Dr. Dietrich Fürst
Team:  Dipl.-Ing. Ansgar Rudolph, Dipl.-Soz.-Wiss. Karsten Zimmermann
Jahr:  2002
Förderung:  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit:  bis März 2002
Ist abgeschlossen:  ja

Zusammenfassung des Endberichts


Koordination ist für ein föderal und sektoral fragmentiertes System öffentlicher Leistungserbringung, wie es in Deutschland vorzufinden ist, eine zentrale Herausforderung. Das gilt insbesondere für die Raumplanung, denn Raumplanung ist praktisch Koordinationsfunktion. Koordination folgt in unterschiedlichen Phasen des Planungsprozesses unterschiedlichen Handlungsmodellen. Abhängig davon, wie intensiv die Mitwirkung der betroffenen Akteure gefordert wird, zeigen sich unterschiedliche Interaktionsmuster.
Anhand von Fallbeispielen aus vier deutschen Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt) werden diese Interaktionsmuster analysiert. Theoretische Grundlage ist dabei der von Mayntz und Scharpf entwickelte Ansatz des akteurzentrierten Institutionalismus. Die empirische Analyse beruht auf der Auswertung schriftlicher Quellen und leitfadengestützter Interviews mit beteiligten Akteuren.
Die Untersuchung zeigt, dass die Raumplaner heute von einem relativierten Steuerungsanspruch ausgehen, kompromissbereiter und verhandlungsflexibler geworden sind. Im Sinne des Koordinationsauftrags scheinen dabei Ansätze besonders erfolgreich zu sein, die auf die Handlungsorientierung der Akteure und die Entwicklung von Gemeinsamkeiten zwischen ihnen zielen. Dazu gehören Plan-Marketing, der Aufbau von Netzwerken, die Pflege von Austauschbeziehungen und das Schaffen von Bezugsrahmen für eine regionsbezogene Handlungsorientierung.