Institut für Umweltplanung Institut Personen Christina von Haaren Forschungsprojekte
Verbundprojekt: VirtualWaterValues – Multiskaliges Monitoring globaler Wasserressourcen und Optionen für deren effiziente und nachhaltige Nutzung (ViWa)

Verbundprojekt: VirtualWaterValues – Multiskaliges Monitoring globaler Wasserressourcen und Optionen für deren effiziente und nachhaltige Nutzung (ViWa)

Leitung:  Prof. Dr. Christina von Haaren
Team:  M.Sc. Felix Neuendorf, Dr.-Ing. Kremena Burkhard, M.Sc. Anna Schlattmann, Cedric Gapinski (ab Oktober 2020)
Jahr:  2020
Förderung:  Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm "Forschung für die Nachhaltigkeit" (FONA) als Verbundprojekt der Fördermaßnahme "Global Resource Water" (GROW)
Laufzeit:  Mai 2017 - Dezember 2020

For an English version, scroll down.

Kurzbeschreibung

Die von der internationalen Gemeinschaft auf Ebene der Vereinten Nationen aufgestellten 17 „Sustainable Development Goals (SDGs) legen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung fest. Viele SDGs beziehen sich direkt oder indirekt auf die Ressource Wasser und ihre Nutzung (z.B. SDG 6.12; 2.15). Die Operationalisierung dieser Ziele ist die Aufgabe der einzelnen Staaten, geschieht jedoch bisher in sehr heterogener und z. T. genereller Weise.

Die Nachhaltigkeits-Bewertung virtuellen Wassers in Agrarprodukten ist noch Gegenstand der wissenschaftlichen Entwicklung. Die lokale Effizienz der Wassernutzung sowie die lokale Knappheit von Wasserressourcen finden bisher keine Berücksichtigung im globalen Handel. Landwirtschaftliche Produktion, die weder effizient noch nachhaltig ist, ist demgegenüber noch weit verbreitet.

Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „ViWA“ verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, welcher verschiedene Wissenschaftsbereiche mit ihren Methoden und ihrem Fachwissen verbindet. Von lokaler bis globaler Ebene sollen Informationen generiert, erfasst und beurteilt werden, um praxisorientierte Lösungsansätze für eine nachhaltige und effiziente Wassernutzung zu entwickeln.
Für Informationen zum gesamten Verbundprojekt besuchen Sie die Projektseite:
http://viwa.geographie-muenchen.de/

Auf der Grundlage von Daten zu Landnutzung und Kulturarten aus einem räumlich und zeitlich hochauflösenden Monitoring-System wird der Projektpartner Leibniz Universität Hannover die Nachhaltigkeitsbewertung der Landnutzung, bezogen auf den Wasserverbrauch, durchführen. Die Basis für die Bewertung sollen die wasserrelevanten SDGs und weitere normative Vorgaben bilden (z.B. CBD, EU Biodiversitätsstrategie). Das Bewertungsverfahren soll sich auf bestehende Indikatorsysteme und Methoden zur Ermittlung und Bewertung von Ökosystemdienstleistungen stützen.
Ziele der Nachhaltigkeitsbewertung sind die Identifizierung von Hot Spots der Wasserverfügbarkeit und nicht-nachhaltigen Wassernutzung und Cold Spots mit Wasserüberschüssen und nachhaltiger Wassernutzung sowie die Bilanzierung des „ökologischen Rucksacks“ der virtuellen Wasserströme.
Ein weiteres Ziel ist die Identifizierung von institutionellen Optimierungspotenzialen für eine nachhaltige Wassernutzung in verschiedenen Planungssystemen, da eine gute räumliche Governance als Voraussetzung für die Verbesserung des „ökologischen Rucksacks“ angesehen wird. Im Rahmen der Untersuchung sollen die verschiedenen Governance-Systeme hinsichtlich ihrer Hemmnisse und ihrer Potenziale für gute räumliche Governance ermittelt und typisiert werden. Die Typisierung wird literaturbasiert und durch die Analyse von Beispielen bester Praxis erfolgen. Die Ergebnisse sollen anschließend mit verschiedenen Stakeholdern diskutiert werden. In vier ausgewählten Pilot-Regionen sollen im Spiegel der realen Verhältnisse zusammen mit Betroffenen mögliche Lösungsansätze zu institutionellen Hürden erarbeitet werden. Im Fokus werden dabei u.a. die „problems of spatial fit“ stehen.

Unter Einbeziehung der Ergebnisse aller Teilvorhaben sollen schließlich Szenarien für ein nachhaltiges und effizientes Management der Wasserressourcen vor dem Hintergrund sich verändernder klimatischer, politischer und anbaupraktischer Rahmenbedingungen skizziert werden.