Seit fast 50 Jahren sind in Hannover Projekte die zentralen Bestandteile des Studiums der "Landespflege", der "Landschafts- und Freiraumplanung" und – heute – der "Landschaftsarchitektur und Umweltplanung". Das 1971 eingeführte Projektstudium bewirkt immer wieder einen engen Austausch mit der Praxis: mit BewohnerInnen und Erholungssuchenden, Vereinen und Verbänden, mit BerufskollegInnen in Planungsbüros und Verwaltung und mit der Politik.
Bereits vom ersten Semester an trainieren die Studierenden, ihre Anliegen, Vorhaben und Arbeitsergebnisse zielgruppenorientiert zu formulieren und darzustellen. Bei Terminen vor Ort können sie prüfen, ob sie "die richtige Sprache sprechen" und sich genau darin üben und verbessern.
So beschäftigt sich aktuell eine Gruppe Zweitsemster mit der Frage, wie die Ortschaft Bahrdorf bei Braunschweig zukunftsfähig gemacht werden kann, eine andere Gruppe aus höheren Semestern will durch eine Befragung herausfinden, welche Bedeutung der Stichkanal bei Harsum im Landkreis Hildesheim für die BewohnerInnen hat, wieviel Zeit die Menschen dort am Kanal verbringen und was sie dort tun – Grundlage für Gestaltungsvorschläge zum anstehenden Ausbau des Kanals.
Wenn alles gut läuft, werden die Ergebnisse den Menschen vor Ort später zur Verfügung gestellt. So hat eine Gruppe Erstsemester zum Abschluss ihres Projektes im WS 2018/19 eine Internetseite erstellt, über die der erarbeitete Audioguide zugänglich ist: Unter dem Motto "Waldlandschaft lesen lernen" wurden 4000 Jahre Kulturgeschichte im Gillersheimer Forst, Landkreis Northeim, erlebbar gemacht. Die Projektarbeit lief in enger Zusammenarbeit mit dem Nabu Gillersheim.