Hans Günter Barth wurde am 1. Juli 1939 in Karlsruhe geboren. Nach seinem Abitur 1958 in Karlsruhe studierte er Technische Volkswirtschaftslehre an der TH Karlsruhe. Als wissenschaftlicher Angestellter war er 1965-1967 am Institut für Stadt- und Landesplanung der TH Karlsruhe und von 1967-1970 am Institut für Raumordnung und Landesplanung der Universität Stuttgart tätig. 1970 kam er von dort mit Prof. Dr. Hans Kistenmacher als wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Landesplanung und Raumforschung der TU Hannover, wo er 1972 zum Akademischen Rat und 1976 zum Akademischen Oberrat ernannt wurde.
1976 promovierte Barth an der Fakultät für Bauwesen zum Dr.-Ing. mit dem Thema „Das Basic-Nonbasic-Konzept als Erklärungsmodell von Siedlungsstrukturen“, 1983 habilitierte er sich am Fachbereich Landespflege der Universität Hannover zum Dr. rer. hort. habil. mit dem Thema „Ökologische Orientierung in Umweltökonomie und Regionalpolitik“ für das Fachgebiet Raumplanung. 1981 wurde er zum mitgliedschaftsrechtlichen Professor, 1987 zum außerplanmäßigen Professor und 1994 zum Hochschuldozenten an der Universität Hannover ernannt. 2003-2004 verwaltete er die Professur für Landesplanung und Raumforschung und bewahrte sie vor der Abschaffung im „Hochschuloptimierungskonzept“, bevor er in den Ruhestand trat.
In der Lehre war „HGB“, wie man ihn in Anlehnung an ein für Volkswirte bedeutendes Gesetz nannte, zunächst v. a. in Vorlesungen, Seminaren und Projekten zur Stadtentwicklung, Regionalplanung und Regionalökonomie tätig. Danach entwickelte er das Fach Umweltökonomie und Umweltpolitik am Fachbereich.
Seit 1969 arbeitete er aktiv in mehreren Forschungsausschüssen und Arbeitskreisen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) mit; 1970-1972 war er Geschäftsführer des Forschungsausschusses Raum und gewerbliche Wirtschaft der ARL.
Danach wendete sich Barth stärker der räumlichen Planung in Europa und im Nahen Osten zu, bei der er seine bemerkenswerte Begabung für Sprachen (neben Deutsch vor allem Französisch und Englisch, aber auch Spanisch, Türkisch, Arabisch) effektiv einsetzte. Dabei trieb er insbesondere die Internationalisierung des Instituts für Landesplanung und Raumforschung und des Fachbereichs Landespflege, später Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung, voran. Bereits 1977-1981 begründeten Prof. Dr. René Perrin und er eine Lehrkooperation mit der Université d’Aix-Marseille. Diese setzten sie ab 1981 mit der Université François Rabelais de Tours fort und führten insbesondere jährlich das Deutsch-französische Planungsseminar/Séminaire Franco-allemand de l’Aménagement durch, das vom Deutsch-französischen Jugendwerk gefördert wurde. Als die EU-Kommission 1987 das ERASMUS-Programm ins Leben rief, war man gut aufgestellt und entwickelte daraus sogleich ein europäisches Netzwerk der Raumplanungsinstitute insbesondere der Universitäten Bologna, Hannover, Nijmegen, Oradea, Tours und West of England/Bristol, das noch weit nach seiner Pensionierung Lehrende austauschte und jährliche Intensive Programmes durchführte. Von Winter 1990 bis Oktober 2004 war er Auslandsbeauftragter des Fachbereichs Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover.
Prof. Barth bekleidete mehrere Gastprofessuren im Ausland: 1980, 1982, 1987 für Umweltökonomie und Regionalpolitik, Regionalpolitik und Umweltplanung bzw. Umweltpolitik/Umweltplanung und räumliche Entwicklung an der T.C. EGE Üniversitesi, Bornova/Izmir in der Türkei, 1984 für Raumplanung – Schwerpunkt "Dezentralisierung und ökologische Orientierung" an der Université François Rabelais de Tours in Frankreich. Von 1987-1989 war er beurlaubt, um bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) als Teamleiter in Jordanien im Projekt „Regionalplanung in Jordanien – Training und Implementierung“ tätig zu sein.
Mit der Université François Rabelais de Tours führte er mehrere gemeinsame Forschungsprojekte zur nachhaltigen Raumplanung (aménagement du territoire durable) in Deutschland und Frankreich durch. Besondere Aufmerksamkeit wurde jedoch zwei großen, von ihm geleiteten Verbundprojekten in der Türkei zuteil: 1984-1988 das Forschungsprojekt "Umweltqualität und Naturraumpotentiale im Ballungsraum Izmir/Türkei", 1995-2001 das Forschungsprojekt "Luftqualität und Stadtentwicklungsplanung – ausgewählte Bereiche in der Stadt Izmir/Türkei“, beide gefördert von der VolkswagenStiftung Hannover.
In die Türkei, genauer nach Kuşadası an der Ägäis-Küste, zog Prof. Barth sich 2006 mit seiner Frau für die meiste Zeit des Jahres zurück. Dort war er noch länger aktiv als wissenschaftlicher Berater für Entwicklungsplanung, insbesondere Stadtplanung, Regionalplanung und Umweltplanung, widmete sich aber auch seinen Passionen Segeln und antike Stätten in der Umgebung, vor allem Ephesos/Efes.