Deutsch-Französisches Planungsseminar 2016


Gruppenfoto: Teilnehmende des Planungsseminars. Gruppenfoto: Teilnehmende des Planungsseminars. Gruppenfoto: Teilnehmende des Planungsseminars.

Regional-, Stadt- und Umweltplanung in der Region Südlicher Oberrhein

Dr. Frank Scholles, Dipl.-Ing. Magrit Putschky, Dr. Eric Thomas, Gaetan Palka

Das deutsch-französischen Planungsseminar, gefördert vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, dient alljährlich dem Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden der Raum- und Umweltplanungsabteilung der Ingenieurschule der Universität Tours und dem Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover. Die Seminare finden abwechselnd in einer deutschen oder einer französischen Region zu aktuellen Planungsfragen statt. Hierbei lernen die Teilnehmenden nicht nur Eigenheiten der Länder kennen, sondern erfahren auch viel über die Planungssysteme und die Politik.

In diesem Jahr fand der Austausch vom 2. bis 9. Oktober in der Region Südlicher Oberrhein (Freiburg i.Br.) mit einem Abstecher über den Rhein und die Grenze ins Elsass statt. Es nahmen insgesamt 40 Studierende und vier Lehrende teil. Darüber hinaus war eine Reihe Ehemaliger der LUH, nunmehr als Planungspraktiker in der Region tätig, referierend und führend beteiligt.
Die Gruppen aus Tours und Hannover trafen sich am 2. Oktober abends in der Jugendherberge Freiburg und erkundeten nach dem Abendessen gemeinsam die Freiburger Altstadt. Tags darauf ging es ins Elsass, um in Colmar die dortige städtebauliche Planung (Schéma de cohérence territorial, Plan local d‘urbanisme) kennen zu lernen. Besichtigt wurden die geschützte Altstadt von Colmar, ein Abschnitt der Elsässer Weinstraße und die Garnisonsstadt Neu-Breisach (Neuf Brisach).
Am zweiten Tag ging es beim Regierungspräsidium zunächst um die grenzüberschreitende Planung und die grenzüberschreitende Landwirtschaftspolitik, speziell im Weinbau und in der Fischerei, anschließend um das neugegründete Biosphärengebiet Schwarzwald. Nach einer Einführung fuhr die Gruppe mit dem Bus zum Haus der Biosphäre in Schönau und auf einen landwirtschaftlichen Betrieb im Kleinen Wiesental, wo auch die Bedeutung des Schutzgebiets für die Gemeindeentwicklung herausgestellt wurde.
Am nächsten Tag ging es in Freiburg um Regional- und Stadtplanung. Alumnus Klaus- Dieter Schulz erläuterte die Regional- und Landschaftsrahmenplanung des Regionalverbands Südlicher Oberrhein. Die beiden Alumni Babette Köhler und Ulrike Hammes stellten Flächennutzungs- sowie Landschaftsplanung der Stadt Freiburg vor.
Der folgende Tag war der Umweltplanung und dem Städtebau in Freiburg gewidmet. Das Umweltschutzamt führte an der renaturierten Dreisam und einem Wasserkleinkraftwerk vorbei und erläuterte die artenschutzrechtlichen Maßnahmen am ehemaligen Güterbahnhof. Nachmittags wurden Beispiele nachhaltiger Stadtplanung und Städtebau in der Praxis in den neuen Stadtteilen Rieselfeld und Vauban besucht.
Am letzten Tag war schließlich die naturschutzorientierte Regionalentwicklung das zentrale Thema. Alumnus Matthias Hollerbach führte durch den Kaiserstuhl und erläuterte das dortige PLENUM-Projekt. Der Tag klang aus mit der Verkostung regionaler Produkte in der Kaiserstühler Eismanufaktur und bei der Winzergenossenschaft Oberrotweil.
Am Samstag endete die Exkursion und es ging von Freiburg aus wieder zurück nach Hannover bzw. Tours.